Kategorien
Klima Rat der Stadt Stadtentwicklung

„bigott“: scheinheilig, heuchlerisch…..konservativ!

Es tun sich mal wieder Abgründe auf in den Gremien der Stadt. Dieses mal im Umweltausschuss. Der Antrag der Grünen, der viele Elemente enthielt, die auch im Wahlprogramm der SPD zu finden sind, wurde abgelehnt. Aber in Ruhe und von vorne.

Was steht drin im Antrag:

  • Photovoltaik auf der Sekundarschule
  • Wenn nicht möglich, dann Prüfung der Mehrkosten
  • Photovoltaik als Vorgabe für Neubauten und Sanierung

Klingt ganz vernünftig. Nein, das ist es in meinen Augen sogar! Und mit welchen Scheinargumenten wurde der Antrag abgelehnt? Man wolle junge Familien bei Neubauten nicht finanziell überfordern. Was für eine Heuchelei! Da muss ich laut lachen, vor allem als jemand, der vor vier Jahren in Dabringhausen gebaut hat. Denn leider ist die hauptamtliche Feuerwehr nicht schnell genug im Dorf (was man recht eindrucksvoll beim Brand des Hundesportzentrums sehen konnte), daher muss bauseits ein zweiter Rettungsweg vorgehalten werden. So eine Edelstahltreppe kostet schlanke 5000 bis 10000 €. Aber das scheint ja keine Belastung zu sein, sondern in der Portokasse jeder jungen Familie locker zu sitzen. Und für alle, die jetzt hoffen, dass das mit der neuen Feuerwache in Dabringhausen dann bald Geschichte wäre: PUSTEKUCHEN! Denn dort werden nur freiwillige Kräfte stationiert, also wieder nichts mit hauptamtlicher Feuerwehr. Das Geld ist futsch!

Und jetzt mal die Gegenrechnung mit der Photovoltaik, die ich im übrigen erst diese Woche in Auftrag gegeben habe. 10 kWp kosten 15000 €. Eine Stange Geld. Nur dass diese Anlage dann 9000 kWh pro Jahr an Energie liefert. Das ist knapp das Doppelte vom Durchschnittsverbrauch, den der Haushaltsstrom und die Wärmepumpe unseres Haushalts (4 Personen) benötigt. Und das im angeblich nicht so von der Sonne gesegneten Bergischen Land. Selbst wenn diese Rechnung zu optimistisch wäre (und ich vertraue da den Experten der Fachfirma. Die kommt übrigens aus dem Oberbergischen, da scheinen die seltsamerweise genug Sonne zu haben), wird diese Anlage mehr Energie liefern, als wir im Jahr verbrauchen. Und das Beste: Nach 10 Jahren habe ich die Anschaffungskosten wieder raus durch den Ertrag. Was bitte soll daran eine unzumutbare finanzielle Belastung sein? So ein Blödsinn kann nur jemand verbreiten, für den „Klima“ nur ein Zubehörposten beim Autokauf ist.

Bleibt noch die Photovoltaik auf dem Neubau der Sekundarschule. Da wird von Seiten des Technischen Beigeordneten so getan, als ob man Tonnen von Material auf das Dach schnallen würde. Konkrete Zahlen dazu? Mal wieder Fehlanzeige! Dass es möglich war, auf der altehrwürdigen Grundschule Hünger eine Anlage zu bauen, scheint man vergessen zu haben. Sogar auf dem Rathausdach wurde eine solche Anlage nachgerüstet. Und was die Bausubstanz des Rathauses angeht……nun, da kann sich ja jeder selber einen Reim draus machen. Mehr noch, eine PV-Anlage rentiert sich umso schneller, wenn der Strom selbst verbraucht wird und nur wenig eingespeist wird. Idealerweise also in Gebäuden, die hauptsächlich tagsüber genutzt werden, wenn die Sonne scheint. Mir wäre es neu, dass der Unterricht neuerdings in die Nacht verlegt worden ist. Mit einer PV-Anlage werden also bereits mittelfristig Kosten gespart!

Unterm Strich bleibt: Ein klares Signal für den Klimaschutz wurde wieder nicht gegeben. Sinnvolle Investitionen in städtische Gebäude werden weiterhin von den konservativen Kräften blockiert und sabotiert. Aber Hauptsache wir haben bald eine Blumenwiese auf dem Waldfriedhof. Da bin dann sogar ich ausnahmsweise mal sprachlos.

Von Markus Richert

38 Jahre alt und in Wermelskirchen aufgewachsen, hat es mich nach Studium und Promotion wieder zurück in unsere sympathische Kleinstadt verschlagen. Seit 2001 Mitglied in der SPD, stehe ich jetzt ein für mehr Mut in der Kommunalpolitik, um auch größere Projekte anzugehen. Das will ich im Stadtrat durchsetzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert